Ein Meilenstein des Underground-Rock kehrt zurück
Es gibt Alben, die nicht nur eine Band definieren, sondern auch ein ganzes Genre auf den Kopf stellen. „HOWL“, erschienen im August 2005, gehört in diese Kategorie. Mit ihrem dritten Werk brachen Black Rebel Motorcycle Club aus dem engen Korsett des lärmenden Garage- und Noise-Rock aus und legten eine Platte vor, die bis heute als einer der intensivsten Brüche und zugleich größten Geniestreiche ihrer Karriere gilt. Nun, zwanzig Jahre später, ehren sie dieses Kapitel mit einer Jubiläumstour, die sie Ende November 2025 auch nach Deutschland führt.
Vom Lärm zur Seele
Die Kalifornier Peter Hayes, Robert Levon Been und damals noch Schlagzeuger Nick Jago hatten sich mit ihren ersten beiden Alben „B.R.M.C.“ (2001) und „Take Them On, On Your Own“ (2003) als Rockband mit Lederjacke, Verzerrer und Jesus-And-Mary-Chain-Vibes in die Köpfe gebrannt. Songs wie „Whatever Happened To My Rock’n’Roll (Punk Song)“ oder „Stop“ waren ein Aufschrei gegen die sauberen Gitarren der Indie-Szene und stellten BRMC als ungezähmte Hoffnungsträger des amerikanischen Rock dar.
Doch mit „HOWL“ schlugen sie einen völlig anderen Weg ein. Plötzlich waren da akustische Gitarren, Gospelchöre, Mundharmonikas, fragile Balladen und ein tiefer Griff in die Traditionen von Folk, Blues und Americana. Der Albumtitel – entliehen von Allen Ginsbergs legendärem Beatnik-Gedicht – war Programm: ein Urschrei, roh und gleichzeitig poetisch. Songs wie „Shuffle Your Feet“ mit seinem spirituellen Gospel-Intro, das düstere „Ain’t No Easy Way“ oder die ergreifende Ballade „Fault Line“ zeigten die Band verletzlich, offen und erstaunlich traditionstreu – ohne jemals an Intensität einzubüßen.
Ein Album, das wächst
„HOWL“ war zu seiner Veröffentlichung ein Bruch mit allen Erwartungen. Das VISIONS-Magazin schrieb damals treffend, dass man „vom Motorrad absteigen“ müsse, um die neue Seite von BRMC zu verstehen. Viele Fans taten sich zunächst schwer, doch im Rückblick gilt die Platte längst als Schlüsselwerk. Sie ist gewachsen, hat den Test der Zeit überstanden und wurde für viele Hörer zum emotionalen Herzstück der Diskografie.
Die Band selbst hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehrfach betont, dass „HOWL“ eine Art Befreiung war – ein Album, das sie näher zu ihren Wurzeln brachte und ihnen gleichzeitig neue Horizonte eröffnete. Heute gilt es nicht nur als ein Highlight ihrer Karriere, sondern auch als einer der wichtigsten Beiträge zum amerikanischen Neo-Roots-Rock.
Die Jubiläumstour
Zum zwanzigjährigen Jubiläum kehrt „HOWL“ zurück auf die Bühne. Black Rebel Motorcycle Club werden im Herbst 2025 ausgewählte Konzerte spielen, die dieses Werk in den Mittelpunkt stellen. Natürlich dürfen auch Klassiker aus den übrigen Alben nicht fehlen, doch die Setlists werden vor allem von den Songs geprägt sein, die „HOWL“ zu dem machten, was es ist: ein zeitloses Werk zwischen Dunkelheit, Spiritualität und roher Authentizität.
Für Deutschland sind drei Shows bestätigt:
- 23.11.2025 – Berlin, Astra Kulturhaus
- 24.11.2025 – München, Muffathalle
- 30.11.2025 – Köln, Carlswerk Victoria
Die Ticketpreise liegen bei 46,- Euro zzgl. Gebühren. Karten sind über eventim.de und muenchenticket.de erhältlich.
Mehr Infos: www.blackrebelmotorcycleclub.com
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