Nick Cave & The Bad Seeds kehren im Sommer 2026 auf die großen Open-Air-Bühnen Deutschlands zurück. Fünf ausgewählte Konzerte stehen auf dem Tourplan und markieren die nächste Etappe in einer außergewöhnlichen Live-Historie, die seit Jahrzehnten weltweit Maßstäbe setzt. Kaum ein anderer Künstler versteht es, Schmerz und Hoffnung, Dunkelheit und Licht mit einer solchen Dringlichkeit zu verweben wie Nick Cave. Gemeinsam mit den Bad Seeds, jener multinationalen Formation, die 1983 aus den Trümmern von The Birthday Party hervorging, hat er ein Werk geschaffen, das sich allen gängigen Kategorien entzieht und bis heute nichts von seiner Kraft verloren hat.

Zwischen Poesie, Dunkelheit und eruptiver Kraft

Seit der Gründung hat sich ein einzigartiger musikalischer Kosmos entfaltet. Über 18 Studioalben hinweg reicht das Spektrum von düsterem Gospel über erzählerische Balladen bis zu ekstatischem, mitunter brachialem Rock. Ergänzt wird dieses Werk durch Soundtracks, literarische Arbeiten und zahlreiche Nebenprojekte, die Caves kreative Rastlosigkeit dokumentieren. Mitte der Neunziger gelang ihm mit dem Duett „Where the Wild Roses Grow“ an der Seite von Kylie Minogue der Sprung in ein breiteres Publikum. Die morbide, zugleich eingängige Murder Ballad wurde ein Welterfolg – doch die eigentliche Größe dieser Band zeigt sich nicht im Studio, sondern auf der Bühne.

Wer ein Konzert von Nick Cave & The Bad Seeds erlebt, weiß, dass es sich dabei um weit mehr als bloße Auftritte handelt. Cave steht häufig am äußersten Bühnenrand, sucht den direkten Kontakt, streckt die Arme aus, greift nach Händen, blickt Menschen tief in die Augen. Zwischen flüsternder Zerbrechlichkeit und eruptiven Ausbrüchen entsteht eine Dynamik, die kein Abend exakt wiederholt. Das Publikum wird Teil eines intensiven, oft zutiefst berührenden Rituals, das die Grenzen zwischen Bühne und Zuschauerraum auflöst. Die Bad Seeds agieren dabei wie ein lebendiger Organismus, der auf jede Regung Caves reagiert und die Spannung ständig neu aufbaut.

Die Entwicklung eines außergewöhnlichen Werkes

Nick Cave begann seine Karriere in Australien, geprägt von den rohen, ungestümen Auftritten seiner frühen Band The Birthday Party. Schon damals war klar, dass er nicht in den üblichen Rahmen der Rockszene passen würde. Seine Texte waren düster, literarisch, von religiösen Motiven durchzogen. In London formierten sich 1983 die Bad Seeds, eine Band, die von Anfang an international besetzt war und deren Klangästhetik bis heute einzigartig geblieben ist. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden Alben, die heute als Klassiker gelten: „The Firstborn Is Dead“ (1985), „Tender Prey“ (1988), „The Boatman’s Call“ (1997) oder „Push the Sky Away“ (2013) markieren Eckpfeiler einer Entwicklung, die nie zum Stillstand kam.

Stilistisch war Cave nie bereit, sich festlegen zu lassen. Seine Musik oszilliert zwischen dunklen Balladen, die fast schon kammermusikalisch anmuten, und Songs, die in eruptiver Gewalt explodieren. Diese Spannweite macht jedes Konzert zu einem unvorhersehbaren Erlebnis. Selbst in leisen Momenten, wenn Cave allein am Klavier sitzt und das Publikum den Atem anhält, ist die Spannung greifbar.

Der Triumphzug von „Wild God“

Mit dem gefeierten Album „Wild God“ und der restlos ausverkauften Tour 2024/25 haben Nick Cave & The Bad Seeds erneut bewiesen, wie kraftvoll und relevant ihr Schaffen auch heute ist. Die Konzerte dieser Tour wurden international als überwältigend beschrieben, viele Fans sprachen von tief bewegenden Abenden, die sich ins Gedächtnis brannten. Anstatt danach eine Pause einzulegen, kündigt die Band für den Sommer 2026 eine große Open-Air-Tour durch Europa an. Mehr als dreißig Konzerte führen sie von Irland über Griechenland bis nach Litauen. Ein besonderes Heimspiel steht am 31. Juli in Brighton an, Caves Wahlheimat – ein symbolträchtiger Abend für Band und Fans gleichermaßen.

Fünf Sommernächte in Deutschland

Auch in Deutschland stehen fünf besondere Abende auf dem Programm. Den Auftakt bildet am 16. Juni 2026 ein Konzert beim Open Air an der EmslandArena in Lingen. Weiter geht es am 30. Juni in der Berliner Waldbühne, einem der atmosphärisch eindrucksvollsten Konzertorte Europas. Am 2. August gastiert die Band bei den Filmnächten am Elbufer in Dresden – ein Ort, an dem Musik und Kulisse auf besondere Weise verschmelzen. Am 23. August folgt ein Auftritt auf dem Königsplatz in München, bevor am 25. August in Bonn auf dem Kunst!Rasen der Abschluss der Deutschland-Etappe gefeiert wird.

Wer Nick Cave & The Bad Seeds je live erlebt hat, weiß: Diese Sommernächte werden keine gewöhnlichen Konzerte. Es sind Erlebnisse, die sich tief einprägen, Momente zwischen Dunkelheit und Trost, zwischen kollektiver Erfahrung und persönlicher Intensität. Die besondere Atmosphäre der Open-Air-Spielorte verstärkt diesen Effekt zusätzlich – wenn die Sonne untergeht und die Bühne in Licht getaucht wird, entfalten Songs wie „The Mercy Seat“, „Jubilee Street“ oder „Into My Arms“ eine gewaltige emotionale Wucht.

Deutschland-Termine 2026

16.06.2026 – Lingen, Open Air an der EmslandArena
30.06.2026 – Berlin, Waldbühne
02.08.2026 – Dresden, Filmnächte am Elbufer
23.08.2026 – München, Königsplatz
25.08.2026 – Bonn, Kunst!Rasen

Vorverkauf

Der exklusive Vorverkauf für die Deutschland-Konzerte beginnt am Mittwoch, den 8. Oktober, um 10 Uhr über Eventim. Der allgemeine Vorverkauf startet am Freitag, den 10. Oktober, ebenfalls um 10 Uhr. Tickets sind ab 65,00 Euro zzgl. Gebühren erhältlich – an allen bekannten CTS-Vorverkaufsstellen, über die Hotline 01806 – 570070 (0,20 €/Anruf inkl. MwSt. aus allen deutschen Netzen), auf fkpscorpio.de sowie eventim.de. Präsentiert werden die Konzerte von Rolling Stone und Musikexpress, das Berliner Konzert zusätzlich von radioeins. Weitere Informationen und Musik unter nickcave.com, facebook.com/nickcaveandthebadseeds, instagram.com/nickcaveofficial und youtube.com/c/nickcave.

Fotocredit: Megan Cullen

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