Menschen Tour 25: Zurück an einen vertrauten Ort

Am 30. November 2025 kehrt Max Giesinger im Capitol Hannover mit seiner „Menschen Tour 25“ an einen Ort zurück, der für seine Laufbahn eine besondere Rolle spielt. Der Club am Schwarzen Bären ist seit Wochen ausverkauft, vor der Bühne stehen Familien, Paare, Freundesgruppen und langjährige Fans. Viele haben diesen Abend bewusst gewählt, weil sie den Sänger noch einmal im Clubformat erleben wollen, bevor er sich im kommenden Jahr für eine Weltreise eine längere Auszeit nimmt. Für viele markiert Max Giesinger im Capitol Hannover einen bewussten Kontrast zu den großen Hallen, in denen er inzwischen ebenso zu Hause ist.

Die Verbindung zur Stadt ist spürbar. Frühere Konzerte im kleineren Lux und später im ausverkauften Capitol haben eine gemeinsame Geschichte geschrieben, an die dieser Abend anknüpft. Statt großer Effekte setzt das Setup auf klare Linien: eine kompakte Bühne, konzentriertes Licht, ein transparenter Sound und ein Künstler, der seine Songs in den Mittelpunkt stellt. Von Beginn an entsteht das Gefühl, dass hier kein routinierter Tourtermin abgespult wird, sondern ein Abend, der bewusst nah am Publikum bleiben soll. In dieser Konstellation wirkt Max Giesinger im Capitol Hannover fast wie eine Rückkehr an den Ausgangspunkt.

Ein Spannungsbogen durch die Setlist

Der Abend beginnt mit „Schiebedach“ und „Butterfly Effect“ – zwei Stücken, die den Takt vorgeben und das Publikum ohne lange Anlaufphase abholen. Spätestens mit „Menschen“ ist die Stimmung voll da, die ersten Refrains werden laut mitgesungen. Im weiteren Verlauf greift Giesinger mit „Die Reise“, „Irgendwann ist jetzt“, „Sommer & Regen“ und „Bungalow“ zentrale Stationen seines bisherigen Weges auf. Die Mischung aus vertrauten Radiohits und Songs, die live etwas kantiger wirken, trägt dazu bei, dass der Abend Tempo aufnimmt, ohne an Struktur zu verlieren. Die Dramaturgie von Max Giesinger im Capitol Hannover baut sich klar erkennbar in Wellen auf.

In der Mitte des Konzerts zieht er das Tempo bewusst zurück. „Wimpernschlag“ und „Bild von dir“ öffnen einen ruhigeren Teil, in dem der Fokus stärker auf Stimme und Text liegt. Hier zeigt sich, wie gut das Format funktioniert: Die Akzente liegen auf Nuancen, nicht auf Effekten. „Mach’s gut“, seine an die verstorbene Großmutter gerichtete Nummer, wird zum emotionalen Kernpunkt dieses Abschnitts. Der Saal reagiert konzentriert, viele heben ihre Handylichter, ohne dass es groß angesagt werden müsste.

Direkt danach folgt mit „Du kannst das“ und „Australien“ ein Übergang, der die Stimmung wieder anhebt. Die Motivationsbotschaft des einen Songs und die Anekdoten über seine Zeit am anderen Ende der Welt greifen ineinander. „Legenden“ verbindet schließlich Rückblick und Aufbruch, bevor ein kompaktes Medley aus „Dach der Welt“, „Kalifornien“, „Ultraviolett“, „Zuhause“ und „Roulette“ verschiedene Schaffensphasen bündelt und den Bogen über mehrere Alben spannt. Auch hier zeigt sich, dass Max Giesinger im Capitol Hannover seine Setlist so strukturiert, dass langjährige Fans ebenso abgeholt werden wie neuere Zuhörerinnen und Zuhörer.

Wenn ein Club zum Chor wird

Max Giesinger im Capitol Hannover

Gegen Ende des regulären Sets sorgt „Wenn sie tanzt“ für einen der lautesten Momente des Abends. Viele Besucherinnen und Besucher scheinen jede Zeile auswendig zu kennen, die Reaktionen reichen vom Mitsingen bis zum konzentrierten Mitwippen weiter hinten im Raum. Genau hier zeigt sich, wie tragfähig die Songs in einem Clubrahmen sind: Die Melodien sind vertraut, wirken live aber direkter und weniger glattpoliert als auf den Studioproduktionen. Gerade in einem Setting wie bei Max Giesinger im Capitol Hannover entfalten sie ihre Wirkung ohne großes Drumherum.

Die Zugaben beginnen mit „Du wärst es gewesen“, das den Faden der stilleren Momente wieder aufnimmt und den Saal noch einmal zur Ruhe kommen lässt. Mit „80 Millionen“ erreicht der Abend seinen klassischsten Mitsingpunkt – ein Titel, der längst ein fester Bestandteil der deutschsprachigen Poplandschaft ist und hier trotzdem nichts an Wirkung eingebüßt hat. „Für immer“ setzt schließlich einen ruhigen Schlusspunkt, der eher auf Nachklang als auf einen letzten Effekt setzt.

Nähe, Ausblick und ein bewusst gesetzter Schlusspunkt

Prägend für den Abend ist die Art, wie der Sänger den Kontakt zum Publikum sucht. Immer wieder bewegt er sich an den Bühnenrand, sucht Blickkontakt, geht entlang der Absperrung und klatscht Hände ab. Die Ansagen sind klar, punktuell und kommen ohne große Floskeln aus. Mehrfach bedankt er sich bei den Menschen im Raum, ohne dabei in Routine zu verfallen.

Zwischendurch spricht er die bevorstehende Weltreise an und macht deutlich, dass diese Konzerte eine Phase abschließen, bevor es für eine Weile leiser wird. Gerade in diesem Kontext wirkt das Konzert im Capitol wie ein bewusst gesetzter Baustein: ein Abend, der noch einmal bündelt, was ihn als Livekünstler auszeichnet – die Mischung aus persönlichen Geschichten, eingängigen Refrains und einem klar strukturierten Spannungsbogen. Wer Max Giesinger im Capitol Hannover an diesem Abend erlebt, nimmt das Bild eines Musikers mit, der seine Position gefunden hat und seine Songs souverän durch einen kompakten Clubabend trägt.

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