Vier Tage im Burgenland

Vom 11. bis 14. Juni 2026 richtet sich die Aufmerksamkeit der Rock- und Metal-Welt auf das österreichische Nickelsdorf. Auf den Pannonia Fields findet das Nova Rock Festival statt – seit Jahren ein fester Bestandteil des europäischen Festivalsommers. Hier treffen Bands verschiedenster Genres auf ein internationales Publikum, das sich jedes Jahr auf eine Mischung aus Legenden, Gegenwart und Nachwuchsacts einlässt. Auch 2026 zeigt schon jetzt: Die Veranstalter haben wieder tief in die Trickkiste gegriffen. Nach den ersten Bestätigungen von Bring Me The Horizon und The Offspring folgt nun eine Bandwelle, die die Karten neu mischt: Iron Maiden, The Cure und Volbeat übernehmen drei weitere Headlinerslots und geben dem Line-up Gewicht, Vielfalt und Strahlkraft.

Volbeat: Donner aus Dänemark

Der erste große Abend gehört Volbeat. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 haben sich Michael Poulsen und seine Mitstreiter von kleinen Clubs bis auf die größten Bühnen der Welt gespielt. Ihr Stil ist unverwechselbar: Metal trifft auf Rock’n’Roll, Punk und Country. Diese Mischung hat Volbeat zu einer der erfolgreichsten europäischen Rockbands der Gegenwart gemacht. Songs wie „Still Counting“ oder „Lola Montez“ sind aus keinem Festival mehr wegzudenken, doch auch neuere Stücke wie „Last Day Under the Sun“ zeigen, wie wandlungsfähig die Band geblieben ist. Auf den Pannonia Fields wird ein Set erwartet, das Härte und Melodie verbindet, Refrains zum Mitsingen liefert und den Donnerstag mit einem Knall eröffnet. Volbeat sind eine Live-Band, die auf den großen Bühnen ihre volle Stärke entfaltet – das Publikum kann sich auf einen energiegeladenen Start in das Festivalwochenende freuen.

The Cure: Dunkle Eleganz und zeitlose Songs

Der Freitag steht im Zeichen von The Cure. Robert Smith und seine Band haben in den frühen Achtzigern mit ihrem unverwechselbaren Sound Maßstäbe gesetzt, die bis heute nachhallen. Zwischen Post-Punk, Gothic Rock und Alternative haben sie sich ein eigenes Universum geschaffen, das Generationen von Fans geprägt hat. Ihre Konzerte sind berüchtigt für epische Länge, abwechslungsreiche Setlists und Momente, die von tiefer Melancholie bis zu leichter Eingängigkeit reichen. Lieder wie „Pictures of You“, „Just Like Heaven“ oder „Friday I’m in Love“ sind längst Klassiker, die immer wieder neue Hörerinnen und Hörer gewinnen. Auf dem Nova Rock dürfte ihr Auftritt ein Kontrastpunkt sein: ein Abend, der nicht nur auf Lautstärke setzt, sondern Atmosphäre und Intensität in den Mittelpunkt stellt. The Cure zeigen, dass Rockmusik nicht eindimensional ist, sondern genauso von Tiefe, Stimmung und Emotion lebt.

Iron Maiden: Das Flaggschiff des Heavy Metal

Am Samstag übernehmen Iron Maiden die Hauptrolle. Seit mehr als vier Jahrzehnten ist die Band um Bruce Dickinson, Steve Harris, Dave Murray und ihre Mitstreiter der Inbegriff des klassischen Heavy Metal. Ihre Hymnen gehören zum kollektiven Gedächtnis des Genres: „Run to the Hills“, „The Trooper“, „The Number of the Beast“ oder „Fear of the Dark“ sind Songs, die auf keinem großen Festival fehlen dürfen. Doch Iron Maiden sind weit mehr als eine Jukebox vergangener Erfolge. Ihre jüngeren Alben haben gezeigt, dass die Band auch im neuen Jahrtausend noch ambitioniert und kreativ bleibt. Live entfalten sie eine Kraft, die aus perfektem Zusammenspiel, opulenter Bühnenshow und einer unerschütterlichen Leidenschaft gespeist wird. Für Nickelsdorf bedeutet ihr Auftritt ein Samstagsfinale, das Fans aus ganz Europa anzieht und die Pannonia Fields in eine einzige Metal-Gemeinde verwandelt.

Bring Me The Horizon: Moderne Speerspitze

Der Sonntag gehört Bring Me The Horizon. Die Band aus Sheffield hat sich in den letzten 15 Jahren von einer Metalcore-Formation zu einer der einflussreichsten Rockbands der Gegenwart entwickelt. Ihr Sound ist wandelbar, ihre Alben zeigen eine Band, die bereit ist, Grenzen einzureißen und neue Elemente in ihr Repertoire zu integrieren. Live bedeutet das eine explosive Mischung aus harten Breakdowns, elektronischen Einschüben, hymnischen Refrains und einer kompromisslosen Bühnenpräsenz. Songs wie „Can You Feel My Heart“ oder „Throne“ sind längst zu Festivalhymnen geworden. Als Headliner des Abschlusstages bringen sie eine moderne Perspektive ins Line-up, die zeigt, dass das Nova Rock nicht nur auf Legenden setzt, sondern auch den Puls der Gegenwart im Blick hat.

The Offspring: Punk im Großformat

Mit The Offspring ist ein weiterer Name gesetzt, der auf den Pannonia Fields für Stimmung sorgen wird. Seit den frühen Neunzigern gehören Dexter Holland und Noodles zu den prägendsten Gesichtern des amerikanischen Punk Rock. Ihre Songs sind direkt, eingängig und live von einer Energie getragen, die auch nach Jahrzehnten nichts eingebüßt hat. „Self Esteem“, „Pretty Fly (for a White Guy)“ oder „The Kids Aren’t Alright“ sind Stücke, die ganze Generationen geprägt haben und auf jedem Festival zu den lautesten Momenten gehören. The Offspring bringen Spielfreude, Tempo und eine Portion Chaos nach Nickelsdorf – ein Gegenpol zu den epischen Momenten der Headliner und ein unverzichtbarer Bestandteil des Programms.

Die zweite Reihe: Dichte, Vielfalt und Qualität

Unterhalb der Headliner zeigt das Line-up 2026 seine eigentliche Stärke. Bands wie Bad Omens, Kaleo, Trivium, Feine Sahne Fischfilet, Static-X, Ice Nine Kills, Three Days Grace, Social Distortion, Breaking Benjamin, The Pretty Reckless oder Royal Republic sind Acts, die auf anderen Festivals selbst weit oben im Billing stehen würden. Alter Bridge bringen ihre Mischung aus Hardrock und Progressivität, Sepultura liefern kompromisslosen Thrash, All Time Low und The Rasmus sprechen mit ihrem Alternative-Sound ein breites Publikum an. Architects, Papa Roach, Hollywood Undead und Malevolence garantieren Härte, Energie und moderne Sounds. Mit Cradle of Filth hat das Festival zudem einen Namen aus dem Extreme-Metal-Bereich bestätigt, während Folkshilfe, Baby Lasagna und Django3000 die Palette mit regionalen und genreübergreifenden Farben erweitern. Die Absage der Bad Wolves ist da nur eine Randnotiz in einem Gesamtbild, das beeindruckender kaum sein könnte.

Festival im Wandel der Zeiten

Das Nova Rock hat sich seit seiner Premiere 2005 kontinuierlich entwickelt. Was einst als ambitioniertes Projekt im Burgenland begann, ist heute eine Institution mit internationaler Strahlkraft. Die Pannonia Fields sind längst mehr als ein Austragungsort, sie sind ein Symbol für ein Festival, das Jahr für Jahr neue Kapitel schreibt. Für die österreichische Musikszene bedeutet das Festival einen Schaufensterplatz in der internationalen Wahrnehmung. Bands aus dem deutschsprachigen Raum teilen sich die Bühne mit Weltstars, und auch lokale Acts finden immer wieder ihren Platz im Programm. Für das Publikum ist es die Mischung aus internationalen Größen und regionalen Stimmen, die das Festival zu einem besonderen Erlebnis macht.

Vier Tage, ein Versprechen

Mit Iron Maiden, The Cure, Volbeat, Bring Me The Horizon und The Offspring als Headliner, flankiert von einer Vielzahl starker Bands, steht schon jetzt fest, dass das Nova Rock 2026 eine Ausgabe wird, die Fans nicht so schnell vergessen. Es ist die Mischung aus Größen, die Geschichte geschrieben haben, Bands, die die Gegenwart prägen, und Talenten, die für die Zukunft stehen. Vier Tage im Juni, an denen Nickelsdorf wieder zur Hauptstadt der Rockmusik wird. Wer dort sein will, sollte nicht lange zögern – denn dieses Line-up spricht für sich.

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