Exklusive Show am 9. März 2026 in der Uber Eats Music Hall
Rückkehr einer stilprägenden Band
Es sind Momente wie dieser, die Musikgeschichte lebendig machen: Suede, eine der einflussreichsten Bands Großbritanniens, geben im März 2026 ein exklusives Deutschlandkonzert in Berlin. Mit mehr als drei Jahrzehnten Bandgeschichte, zehn Studioalben und einer Live-Präsenz, die unverändert elektrisiert, stehen Suede für eine Mischung aus Glamour, Düsternis und kompromissloser Energie. Dass sie nur für einen einzigen Auftritt nach Deutschland kommen, macht diesen Abend zu einem Ereignis von besonderem Rang.
Die Anfänge – Aufbruch in den frühen Neunzigern
1989 formieren sich Brett Anderson und Mat Osman in London zu einer Band, die bald als Gegenpol zu den dominierenden Strömungen der Zeit gelten sollte. Gemeinsam mit Gitarrist Bernard Butler, den sie über eine Anzeige im NME finden, beginnen sie erste Aufnahmen. Anstelle einer Band im klassischen Sinn begleitet sie anfangs eine Drum-Machine, ehe Simon Gilbert den Platz am Schlagzeug übernimmt. 1992 sorgt Suede mit frühen Singles und ersten Auftritten für Aufsehen, noch bevor ein Album erschienen ist.
1993 folgt das selbstbetitelte Debütalbum Suede. Kritiker feiern den kompromisslosen Sound, in dem sich Glam Rock, Post-Punk und artifizielle Pop-Elemente verbinden. Es entstehen Vergleiche mit The Smiths oder David Bowie – Vergleiche, die zeigen, wo sich Suede verorten lassen, aber nie ihr eigenes Profil überdecken konnten. Suede klangen von Beginn an eigenständig, mutig, manchmal sperrig, aber stets mit klarer Handschrift.
Aufstieg und innere Konflikte
Die frühen Jahre sind geprägt von schnellen Erfolgen, aber auch von Spannungen. Gitarrist Bernard Butler verlässt die Band nach dem zweiten Album Dog Man Star (1994), das heute als eines ihrer bedeutendsten Werke gilt. Der Verlust hätte das Ende bedeuten können, doch Suede finden mit Richard Oakes einen jungen Gitarristen, der der Band neue Impulse gibt. Neil Codling ergänzt später am Keyboard die kreative Achse.
Mit Coming Up (1996) erreichen Suede den Höhepunkt ihres kommerziellen Erfolgs. Hits wie Trash, Beautiful Ones oder Saturday Night bringen sie in die Mitte der 90er-Jahre-Britpop-Welle – und dennoch wirken sie stets etwas abseits. Wo Blur und Oasis für große Rivalitäten standen, verkörperten Suede eine andere Haltung: urban, ambivalent, schillernd, mit einer Vorliebe für die Schattenseiten des Lebens.
Eine Band mit unverwechselbarer Bühnenpräsenz
Wer ein Suede-Konzert besucht, spürt, dass Brett Anderson mehr ist als ein Sänger. Er ist Performer im klassischen Sinne, einer, der die Bühne nicht nur betritt, sondern sie in Besitz nimmt. Mit ekstatischen Bewegungen, körperlicher Präsenz und einer Stimme, die zwischen zerbrechlich und eruptiv wechselt, schafft er eine Atmosphäre, die das Publikum unmittelbar einbindet. Suede-Konzerte sind keine reinen Retro-Shows, sondern intensive Begegnungen mit einer Band, die ihre Energie jedes Mal neu entfacht.
Pausen, Rückkehr und ein neues Kapitel
2003 legen Suede eine längere Pause ein, die viele als endgültiges Ende deuteten. Doch 2010 folgt die Rückkehr – zunächst für ausgewählte Auftritte, bald darauf auch mit neuen Studioalben. Bloodsports (2013) markiert einen Neustart, Night Thoughts (2016) und The Blue Hour (2018) vertiefen den düsteren, orchestralen Klangkosmos der Band.
2022 schließlich erscheint Autofiction. Das Album setzt bewusst auf rohe Strukturen und unmittelbaren Sound – fast wie eine Rückkehr in den Proberaum. Anderson selbst beschreibt es als „unverfälschtes Suede“. Songs wie She Still Leads Me On oder 15 Again schlagen eine Brücke zwischen der Vergangenheit und einer neuen Gegenwart. Die dazugehörige Tour führt die Band auch nach Deutschland, wo die ausverkauften Konzerte in Köln und Hamburg eindrucksvoll zeigen, dass Suede weiterhin eine leidenschaftliche Anhängerschaft haben.
„Antidepressants“ – Post-Punk für eine zerrissene Zeit
Im September 2025 veröffentlichen Suede ihr zehntes Studioalbum Antidepressants. Während Autofiction die rohe Energie des Punk in den Vordergrund stellte, zeichnet sich Antidepressants durch einen deutlich post-punkigen Charakter aus. Dunkle Klangflächen, treibende Basslinien und ein intensives Zusammenspiel von Gitarre und Synthesizer prägen das Werk. Die Band beschreibt es als „broken music for broken people“ – Musik für eine Zeit, die von Brüchen, Krisen und Unsicherheiten bestimmt ist.
Das Album fügt sich nahtlos in die Diskografie der Band ein, erweitert sie aber zugleich. Es zeigt Suede als Künstler, die auch nach mehr als dreißig Jahren nicht stehenbleiben, sondern neue Ausdrucksformen suchen. Kritiker betonen die Balance zwischen atmosphärischer Tiefe und unmittelbarer Eingängigkeit.
Berlin 2026 – ein exklusives Erlebnis
Dass Suede nun für nur eine einzige Show nach Deutschland kommen, ist ein besonderes Ereignis. Am 9. März 2026 wird die Uber Eats Music Hall in Berlin Schauplatz eines Konzerts, das Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet. Man darf eine Setlist erwarten, die sowohl Klassiker wie Animal Nitrate, Trash oder So Young beinhaltet als auch neue Stücke aus Antidepressants. Gerade diese Mischung macht den Reiz aus: Die Fans erleben eine Band, die ihre Geschichte würdigt, ohne sie zu wiederholen.
Die Atmosphäre eines Suede-Konzerts lebt von der Intensität der Darbietung und dem engen Kontakt zwischen Band und Publikum. Brett Anderson schafft es regelmäßig, diesen Raum zu einer Gemeinschaftserfahrung zu machen – ob mit seiner charismatischen Bühnenpräsenz, seiner unverkennbaren Stimme oder der Art, wie er sich physisch in den Songs verliert.
Suede im kulturellen Kontext
Im Rückblick ist klar, dass Suede eine Schlüsselfunktion für den Britpop hatten. Sie waren die erste Band dieser Bewegung, die den großen Durchbruch schaffte, und bereiteten damit den Boden für viele, die nach ihnen kamen. Gleichzeitig standen sie immer für eine eigene Perspektive: weniger patriotisch, weniger plakativ, dafür intimer, urbaner, oft auch düsterer. Diese Mischung macht sie bis heute zu einer Referenzband, auf die sich jüngere Generationen berufen.
Ihre Texte, oft durchzogen von Themen wie Identität, Sexualität, sozialer Enge und dem Drang nach Ausbruch, wirken auch heute noch aktuell. Vielleicht gerade deshalb, weil sie nie im Glanz des bloßen Optimismus standen, sondern immer die Brüche, das Zwiespältige und den Riss im Fundament benannten.
Ein Abend für Musikliebhaber
Wer am 9. März 2026 in Berlin dabei ist, erlebt nicht nur eine Rockshow, sondern ein Stück britische Musikgeschichte. Es wird ein Abend, an dem große Songs auf eine neue Klangsprache treffen. Ein Abend, an dem Erinnerungen an die 90er-Jahre auf die Dringlichkeit der Gegenwart stoßen. Und ein Abend, der beweist, dass Suede nichts von ihrer Bedeutung verloren haben – im Gegenteil: Sie sind heute relevanter denn je.
Tourdaten – Suede „Dancing with the Europeans Tour“ 2026
- 09.03.2026 – Berlin, Uber Eats Music Hall
Foto-Credit: Dean Chalkley
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